Leseprobe "Tote lieben nicht"

Der fünfte Band der Romantic-Fantasy-Reihe "Ouija"

Kapitel 1

Mit einem leichten Kater und gleichzeitig dem Gefühl, mehrere Steine im Magen liegen zu haben, putzte June sich die Zähne. Ihr gesamter Körper fühlte sich schwer an, wie nach einem Marathon. Nicht, dass sie jemals einen gelaufen wäre. Aber so in etwa stellte sie es sich vor.

Dennoch genoss June diese Trägheit, war sie doch ein Beweis dafür, dass sie gestern bei der Weihnachtsfeier im Blue Meadows dabei gewesen war. Einem rauschenden Fest, mit fabelhaftem Essen, Cocktails und unzähligen Gesprächen. Seit Monaten – ach, eher Jahren – hatte June nicht mehr mit so vielen verschiedenen Menschen in so kurzer Zeit gesprochen.

Obwohl … die meisten von ihnen waren keine gewöhnlichen Menschen gewesen, sondern paranormale Talente wie sie selbst.

Und ich habe sie nicht in Gefahr gebracht, dachte June, spuckte die Zahnpasta aus und lächelte sich selbst im Spiegel an. Jetzt im Nachhinein kam sie sich ein wenig kindisch vor, sich wegen der Feier ewig den Kopf zerbrochen zu haben.

Vielleicht … ja, vielleicht hatte Kally doch recht und June schaffte es zurück in die Gesellschaft. Irgendwie zumindest.

Bestärkt durch diesen Gedanken, verließ sie das Badezimmer und ging die knarzende Treppe nach unten. Dort lockten sie leises Geklapper, Radiomusik und der Geruch nach Kaffee in die Küche. Da sowohl Amanda und Kaleb als auch Cataleya und Rhett ausgezogen waren, konnte das nur eine Person sein.

»Guten Morgen Kally«, sagte June und trat an die Anrichte. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so früh schon wach bist. Wann bist du nach Hause gekommen?«

»Hey June.« Die Nekromantin winkte ihr zu, ohne ihre Aufmerksamkeit von der Kaffeemaschine zu lösen. »Ich glaube, es war irgendwas mit vier Uhr. Ich hätte sicher länger geschlafen, wenn ein gewisser Gentleman mich nicht geweckt hätte.«

Wie auf Kommando erklang ein vehementes Miau. June reckte den Hals und entdeckte Shiva, der neben der Hintertür vor einem halb leeren Napf saß und sich das Mäulchen schleckte.

»Ah, so ist das«, erwiderte sie amüsiert.

Kally ächzte lediglich, füllte zwei Kaffeetassen und griff nach einem kleinen Gewürztiegel im Regal, aus dem sie jeweils eine Prise in den Kaffee streute. Es war aber nicht die Zimtdose.

»Was ist das?«, fragte June neugierig.

»Eine Mischung aus getrockneter Acerolakirsche, Kaktusfeige, Ginko und Ingwer. Das hilft gegen den Kater und schmeckt sehr viel besser im Kaffee, als es sich anhört.«

»Wenn du meinst.« Unschlüssig griff June nach der Tasse, die Kally ihr reichte, und schnupperte daran. Tatsächlich roch es angenehm und vorsichtig nippte June daran. »Oh, das ist echt lecker.«

»Sag ich doch.« Kally trank ebenfalls einen Schluck, dann winkte sie June hinter sich her auf die Terrasse. »Willst du mit mir draußen sitzen oder lieber gleich frühstücken?«

»Bloß nicht«, jammerte June. »Ich glaube, ich werde bis Neujahr nichts essen.«

Der Korbsessel knarzte unter June, während sie sich setzte. Die kühle Morgenluft war eine Wohltat und sorgte zusätzlich dafür, dass ihr Kopf sich leichter anfühlte. Kally nahm ebenfalls Platz, mit Shiva auf ihrem Schoß.

Abermals dachte June an den vergangenen Abend, das unwiderstehlich-leckere Buffett … und ächzte. »Warum kocht Roxy so lecker?«

Kally lachte und stichelte: »Ich hatte ernsthafte Sorge, dass du nach der zweiten Mousse au Chocolat platzt.«

»Ha ha, du bist nicht witzig«, brummte June. »Solltest du mir nicht eigentlich sagen, dass du stolz auf mich bist, weil ich bei der Feier dabei war?«

»Das weißt du doch«, antwortete Kally und zwinkerte ihr zu. »Aber ja, ich bin sehr stolz auf dich. Du warst den ganzen Abend im Restaurant und es sind keine Katastrophen passiert. Wenn das so weitergeht, dann bin ich bald ganz alleine in meinem Haus.«

»Keine Sorge, so schnell werde ich den beiden Pärchen nicht folgen.« June zog ihre Beine an und stützte das Kinn auf die Knie. Ihre gute Laune hatte einen Knacks abbekommen. »Eine Schwalbe macht noch lange keinen Sommer.«

»Wow, jetzt packst du aber wirklich altbackene Sprüche aus.«

June zuckte mit den Schultern. »Ich hatte früher schon gute Phasen, doch dann …«

Sie ließ den Satz unbeendet, denn Kally kannte die meisten ihrer Horrorgeschichten. Die unzähligen Male, bei denen Junes Wünsche zu Unglücken geführt hatten. Manche eher trivial, andere dafür so schwerwiegend, dass sie Menschenleben nachhaltig negativ beeinflusst hatte.

Ölig und faulig strecken sich die Finger dieser dunklen Vergangenheit nach June aus und sie ballte sie Hände so fest zu Fäusten, dass ihre Nägel in ihr Fleisch zwickten.

»Ich habe Vertrauen in dich«, sagte Kally sanft und befreite June aus ihren düsteren Gedanken. Gleichzeitig legte sie ihr eine Hand auf die Schulter, was June ganz im Hier und Jetzt erdete. Es dauerte einige Sekunden, dann lockerte June ihre Muskeln und atmete tief ein und aus. Sie erwiderte Kallys Blick und lächelte dankbar. 

Aber der friedliche Moment wurde schon einen Herzschlag später durch Kallys klingelndes Handy zerstört. Diese zog es aus der Tasche, schaute auf das Display und runzelte die Stirn, ehe sie dranging.

»Kaliska Roux.«

Kurz war es still, dann entspannte sich Kallys Miene. »Hey Leon. Danke, gut so weit. Was gibt’s? Warum rufst du so früh an?«

Wie vom Blitz getroffen richtete June sich auf und stieß um ein Haar ihre Kaffeetasse auf der Sessellehne um. Leon, der berühmt-berüchtigte Cousin? Hatte sie das gerade richtig verstanden?

Kally hob eine Augenbraue und fragte misstrauisch: »Was hast du jetzt wieder angestellt? Du bist doch nicht grundlos so freundlich.«

Wieder war Kally kurz still und June verfluchte den Umstand, dass sie Leons Antwort nicht hörte. Druck baute sich in ihrer Brust auf … und sie atmete bewusst tief ein und aus. Nein, sie durfte sich jetzt nichts wünschen. Nicht einmal etwas so Kleines. Ihre Erfolgssträhne währte schon so lange und sie würde Kally einfach gleich danach fragen.

»Das habe ich nicht gesagt«, seufzte die Nekromantin. »Aber es ist sehr ungewöhnlich für dich. Ich kann mich nicht erinnern, wann du dich das letzte Mal einfach nur aus Nettigkeit bei mir gemeldet hast.«

Eine Pause, dann sagte Kally: »Dir auch frohe Weihnachten.«

Sie beendete das Gespräch und starrte mit undeutbarer Miene auf ihr Smartphone.

»War das dein berüchtigter Cousin Leon?« June hielt es keine Sekunde mehr vor Neugier aus, beugte sich über die Sessellehne in Kallys Richtung. 

Kally nickte und steckte ihr Handy zurück in die Hosentasche. »The one and only.«

»Was wollte er?«

»Mir frohe Weihnachten wünschen, aber so ganz habe ich ihm das nicht abgenommen.« Kally strich sich durch die Haare und fügte hinzu: »Ich liebe ihn wirklich, aber er hat immer tausend Hintergedanken bei allem, was er tut. Ich hoffe sehr, dass das eben wirklich nur ein Anfall verwandtschaftlicher Liebe war und nicht mehr dahintersteckt.«

»Zum Beispiel?«, fragte June neugierig. Sie hatte schon viele Geschichten über Leon gehört.

»Dass er wieder irgendeinen Mist angestellt hat, bei dem er meine Hilfe braucht.« Resigniert zuckte Kally mit den Schultern. »Wie auch immer, mir wird trotz Kaffee langsam kalt. Sollen wir reingehen?«

Einige Herzschläge wollte June Kally weiter über ihren Cousin ausquetschen, doch sie entschied sich dagegen. Kally selbst hatte sie kein einziges Mal über ihre Vergangenheit oder ihre Familie befragt, daran wollte June sich ein Beispiel nehmen.

»Schauen wir zusammen den neuen Weihnachtsfilm?«, schlug June stattdessen vor.

»Hm, na gut.« 

Gemeinsam erhoben sie sich und nahmen ihre Tassen mit rein. Kally hatte zusätzlich Shiva auf dem Arm. Kurz darauf saßen sie in Decken eingekuschelt auf dem Sofa im Wohnzimmer und June startete den Weihnachtsfilm. Eine dieser typischen Hallmark-Movies, die jedes Mal gleich abliefen und June deswegen schon immer ein Gefühl von Geborgenheit gegeben hatten.

Aber anders als sonst konnte June sich nicht in der zuckersüßen Liebesgeschichte verlieren, denn ein Teil ihrer Aufmerksamkeit lag noch immer bei Kallys Telefonat mit Cousin Leon. Ob er Kally wirklich nur frohe Weihnachten hatte wünschen wollen? Ihre Gastgeberin hatte da offensichtlich ihre Zweifel und June war bereit, ihrer Intuition zu vertrauen.

Führte Leon Roux vielleicht wieder etwas im Schilde?

 

Die folgenden drei Tage verliefen im Tortenhaus unspektakulär.

Da es schon einige Zeit her war, dass nur June bei Kally wohnte, war nicht viel los. Was schade war, da June sich mittlerweile zutraute, längere Zeit ihr Zimmer zu verlassen. So saß sie an diesem Nachmittag auch nicht an ihrem Schreibtisch, sondern erledigte die angelaufenen Übersetzungsaufträge am Esstisch.

Nur das Klacken ihrer Tastatur war in der Küche zu hören, während June arbeitete. Die Sonne schien durch die Buntglasfenster herein und malte farbenfrohe Kleckse auf alles. Es war friedlich … und irgendwie gefiel es June nicht.

Es war zu ruhig.

»Du bist verrückt«, beschied sie sich selbst und trank den letzten Rest Tee. 

Noch vor wenigen Monaten war jede Störung ihrer Ruhe eine mittlere Katastrophe für sie gewesen. Alle Interaktionen mit anderen Personen, egal ob mit Kally selbst oder ihren Streunern, hatten June massiv unter Stress gesetzt.

Jetzt jedoch war sie es, dass Kally ihre Tinkturen an Archer auslieferte und auch sonst niemand Zeit hatte, um sie zu besuchen. Cleo und Logan waren beschäftigt, da Logans Familie in der Stadt war und sie gemeinsam etwas unternahmen. Da konnte und wollte June sich nicht einmischen.

Sie wünschte sich …

»Nein!«

Das Wort durchschnitt die Stille wie ein Peitschenhieb. Junes Herz hämmerte wie verrückt in ihrer Brust, kalter Schweiß sammelte sich auf ihrer Haut und gleichzeitig stellten sich all ihre Haare zu Berge. Einige Sekunden lungerte das gewaltige magische Potential noch in der Luft, dann löste es sich auf und June sank mit einem Ächzen in sich zusammen.

Mit zitternden Händen rieb sie sich über das Gesicht und schloss die Augen. Sie war es so leid. Gleichzeitig frustrierte jeder Beinahe-Ausrutscher sie aufs Neue. Wann lernte sie endlich, dass sie keine Wünsche haben durfte? Dass jede Sehnsucht, jede Begehrlichkeit und jedes Verlangen zu einer möglicherweise fatalen Katastrophe führten?

Seit fast sechs Monaten lebte sie nun schon bei Kally und ihr einziger Fortschritt war es, eine Weihnachtsfeier besucht zu haben – bei der sie die ganze Zeit Angst gehabt hatte, einen Fehler zu begehen. Andere hatten in dieser Zeit ihr Leben wieder komplett auf die Reihe bekommen, hatten sich selbst aus den tiefsten und dunkelsten Sümpfen gezogen.

Es lag also definitiv nicht an Kally, dass June nach wie vor nicht auf eigenen Beinen stehen konnte.

Heiße Tränen brannten hinter ihren Augenlidern und sie blinzelte mehrmals.

Vielleicht … vielleicht sollte sie doch endlich Kallys Drängen nachgeben und aktiv mit ihrer Kraft arbeiten, statt nur zu versuchen, sie in sich zu versiegeln.

Das durchdringende Klingeln an der Haustür riss June aus ihren Gedanken. Sie rutschte von der Bank und ging den dämmrigen Flur entlang Richtung Haustür. Ob vielleicht doch jemand zu Besuch kam? June erkannte hinter der Milchglasscheibe der Eingangstür eine großgewachsene, breitschultrige Gestalt.

Zögerlich öffnete June die Tür. Ein Mann stand auf der Veranda, Ende zwanzig oder Anfang dreißig, zwei Köpfe größer als June. Er trug Jeans und einen langen Mantel. Irgendetwas an ihm kam ihr vage bekannt vor. Lag es an den blauen Augen oder dem braunen, gewellten Haar, das er zu einem Zopf gebunden trug?

»Hi«, brachte June schwach heraus. »Kann ich dir helfen?«

»Ja, wahrscheinlich. Ist Kally zu Hause?« Er hatte einen weichen Akzent, den June nicht recht zuordnen konnte. Kam er aus den Südstaaten? Erst jetzt bemerkte sie den abgegriffenen Trekkingrucksack, der an seinen Beinen lehnte. 

»Nein, sie ist gerade unterwegs. Bist du hier, weil du Hilfe brauchst? Bist du einer ihrer Streuner?«

»Ja, so könnte man das nennen«, antwortete der Fremde und lächelte. Die Art, wie er das tat - offen, einnehmend und eine Spur frech – zog June in ihren Bann.

Dennoch zögerte sie einen Moment, ihn reinzulassen. Immerhin kannte sie ihn nicht. Doch gleichzeitig klingelten Kallys Worte in ihren Ohren, dass das Haus nur Personen hereinließ, die keine bösen Absichten verfolgten.

Zur Not benutze ich meine Magie, dachte June und fragte laut: »Willst du mit mir in der Küche auf sie warten?«

»Sehr gerne, vielen Dank.«

Der Fremde griff nach seinem Rucksack und schritt über die Schwelle. Tatsächlich ging ein leises Ächzen durch das Haus, doch dann blieb alles still. June wertete das als Beweis dafür, dass dieser Streuner in Ordnung war.

Sie ging voran in die Küche und sagte über ihre Schulter: »Mein Name ist übrigens June und ich bin derzeit Kallys einzige Mitbewohnerin.«

»Ach, wirklich? Das ist ja interessant.« Der Mann folgte ihr, stellte seinen Rucksack neben der Sitzecke ab und hielt ihr seine Hand entgegen. »Ich heiße Elon.«

Wieder lächelte er charmant und June überlief ein Kribbeln, während sie ihm die Hand schüttelte. Es war aufregend, denn schon seit einer gefühlten Ewigkeit hatte sie so etwas nicht mehr gespürt.

Es war aber auch gefährlich.

Eilig ließ June Elons Hand los und deutete zum Esstisch. »Ähm … setz dich doch. Möchtest du einen Kaffee?«

»Ja, danke.«

June nickte und klappte ihren Laptop zu, ehe sie zur Kaffeemaschine ging. Sie zerbrach sich den Kopf, wie sie Elon ein paar Fragen stellen konnte, ohne aufdringlich zu sein, doch zu ihrem Glück nahm er ihr das ab.

»Du sagst, du bist eine von Kallys Streunerinnen?«

»Ja. Ich wohne schon eine Weile hier.« June drehte sich halb zu Elon um, der mittlerweile auf der Bank Platz genommen hatte. »Warst du auch einmal einer ihrer Streuner?«

»So in etwa. Sie hat mir auf jeden Fall das ein oder andere Mal geholfen.«

»Das glaube ich dir«, erwiderte June und lächelte schief. »Das hat sie echt drauf.«

Elon zuckte mit den Schultern. »Manchmal würde ich es eher einen ausgeufertes Helfersyndrom nennen, aber ja. Wen hatte sie denn in den letzten Wochen so hier?«

»Oh … hm, also da waren ein Medium, ein Nekromant, zwei Hexen und ein Golem.«

»Ein was?«, fragte Elon und hob beide Augenbrauen. 

June nickte. »Ja, ein Golem. Aber er ist absolut harmlos und ein echtes Goldstück. Kally hat ihn zusammen mit einer Hexe in New Orleans abgeholt, als sie dort bei ihrer Familie war.«

»Die hat sie auch besucht?«, murmelte Elon, wobei sich seine Mimik verdunkelte.

Hatte sie etwas Falsches gesagt? Die Kaffeemaschine zwang June dazu, ihre Aufmerksamkeit von dem Streuner abzuziehen. Sie füllte zwei Tassen, stellte Milch und Zucker auf ein Tablett und brachte alles an den Tisch. Dort setzte sie sich Elon gegenüber auf einen Stuhl.

»Kennst du Kallys Familie?«, fragte sie, um die angespannte Stille zu überbrücken.

»Ja, auch wenn die mich manchmal lieber nicht kennen würden.«

»Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte June sanft, weil sie Elon warum auch immer aufmuntern wollte. Etwas an dem Ausdruck in seinen blauen Augen und seine steife Körperhaltung beunruhigten sie.

Elon schnaubte leise, gab Zucker in seinen Kaffee und rührte um. »Nett, dass du das sagst. Aber genug von mir. Warum bist du Gast hier in diesem Haus?«

»Das … ähm, das ist kompliziert«, antwortete June lahm. So gerne sie sich auch mit Elon unterhielt, dieses Thema wollte sie lieber nicht in der ersten halben Stunde einer neuen Bekanntschaft ansprechen. Vielleicht nicht einmal in den ersten Tagen.

Sie suchte noch nach einer geeigneten Ablenkung oder einer Gegenfrage, da knarzte das Holz der hinteren Veranda und einen Augenblick später kam Kally durch die Tür. Sie brachte den Duft kühler Winterluft mit sich und öffnete bereits den Mund, da gefror plötzlich ihre gesamte Gestalt.

»Fuck«, wisperte Elon und June dachte schon, sich verhört zu haben, da begann Kally zu schimpfen.

»Was zur Hölle hast ausgerechnet du hier verloren? Ich schwöre, ich wusste, dass bei dir irgendetwas im Busch ist. Wenn du auch nur irgendeine Art von Ärger mit ins Haus geschleppt hast, dann breche ich dir persönlich alle Knochen! Spuck am besten sofort aus, was du angestellt hast, du kleiner Mistkerl!«

Noch nie hatte June Kally so fuchsteufelswild erlebt und es war beängstigend. Vor allem, weil etwas von der Düsternis aus jeder von Kallys Poren sickerte und June deswegen eiskalt wurde.

Elon jedoch saß weiterhin entspannt auf der Bank und grinste in Kallys Richtung. »Weißt du, meiner Meinung nach sollten Frauen nicht fluchen.« 

»Ach, fick dich selbst, Leon!«, keifte Kally zurück und riss sich den Schal vom Hals.

Um ein Haar hätte June ihre Tasse fallen lassen. Mit klammen Fingern hielt sie diese fest und starrte den Mann auf der Sitzbank an.

Das … das war Leon?

Der Leon?!

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